Mittwoch, 17. September 2014

Rezension: Wild Cards



George R.R.Martin
Wild Cards
 

Das Spiel der Spiele 

Originaltitel: Wild Cards Inside Straigh
Paperback, Klappenbroschur, 544 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-7645-3127-0 

Verlag: Penhaligon 
Hier findet ihr zwei Videos zum Buch: klick 

Zum Inhalt
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg breitete sich ein Alien-Virus über der Menschheit aus. Doch nicht alle Betroffenen erlitten dasselbe Schicksal, sondern es war wie beim Pokern: Manche hatten gute Karten, andere nicht. Viele zogen die Pikdame und gingen drauf. Nur jeder Zehnte zog einen Joker, mutierte mehr oder weniger stark, kam aber mit dem Leben davon. Nur den allerwenigsten spielte das Virus ein Ass in die Hand – und damit besondere Begabungen. Doch diese Asse wissen kaum, was sie mit ihren Superkräften anfangen sollen. 2010 wundert sich niemand mehr über Asse – sofern sie in ihrer Bedeutungslosigkeit überhaupt noch jemand wahrnimmt. 

Zum Buch 
Nicht nur die Helden der Geschichte bilden ein Team, sie wurden auch von einem Team erdacht:
George R.R. Martin schuf die Welt der Asse und trat an zahlreiche andere Schriftsteller heran, die für seine Rahmenstory ihre ganz eigenen Superhelden kreierten, aber in seinen Handlungsstrang einbauten. So entstand eine fantastische Mischung der unterschiedlichsten Charaktere.
Die neuen Wild Cards wurden zum Leben erweckt durch Daniel Abraham, Melinda M. Snodgrass, Carrie Vaughn, Michael Cassutt, Caroline Spector, John Jos. Miller, George R.R. Martin, Ian Tregillis und S.L. Farrell. Drei weitere Bände der Wild Cards sind in Planung, Syfy Films, die unter anderem Heureka und Stargate schufen, arbeiten bereits am Drehbuch für die Verfilmung.


So viel vorweg: ich konnte das Buch kaum zur Seite legen! Als Fantasy, Thriller, Krimi und SciFi Liebhaberin war es genau das richtige für mich. Die Freude darüber, dass ich das Buch zum Rezensieren erhalten habe, wurde nicht enttäuscht.

Wer kennt sie nicht, die unzähligen Casting Shows in denen Supertalente auf die eine oder andere Art gesucht werden. Auch in einer Welt, in der es Superhelden und Mutanten gibt wird ein TV-Star gesucht! Viele Menschen, welche durch das Virus verändert wurden, wissen nichts mit den neuen Fähigkeiten anzufangen. Nur wenige Superhelden sind auch als solche bekannt, die meisten leben ihr ganz normales, bescheidenes  Leben weiter. Da kommt American Hero, die TV-Casting Show für Asse, anscheinend genau zur richtigen Zeit.



 

Sämtliche Asse (das sind die Menschen mit nützlichen, außergewöhnlichen Fähigkeiten oder Mutationen (Joker)) sind aufgerufen, vor laufender Kamera gegeneinander zu kämpfen und den „Besten“ zu finden. So werden unter anderem der  Blogger Jonathan Hive, der sich in einen Wespenschwarm verwandeln kann, die schüchterne Ana Cortez, die mittels Gedankenkraft den Erdboden bewegen kann, Amazing Bubbles, welche ihr Körperfett als Energieblasen einsetzen kann, oder der bekannte Rockstar „Drummer Boy“, der mit seinen sechs Armen auf seinen Bauch- und Brustmuskeln trommeln kann, beim Casting ausgewählt und in die Show eingeladen.

Dabei lernt man Jonathan Hive z. B. durch seine Blogbeiträge kennen. Wunderbar finde ich übrigens dass die Blogbeiträge mit Kommentarzähler versehen sind und wie sich diese ändern… 

Natürlich gibt es sympathische und weniger sympathische Kandidaten, Freundschaften bilden sich, Fähigkeiten werden neu entdeckt und fast jedes Casting-Klischee wird herrlich erfüllt.
In den Shows geht es so zu, wie man es aus Casting Shows kennt: vor laufenden Kameras treten die Kandidaten mit unterschiedlichen Begabungen in Teams (Karo, Pik, Herz, Kreuz) gegeneinander an, blamieren sich oder werden zu TV-Lieblingen.  Die Kameras sind immer dabei, ob vor oder hinter den Kulissen und in den Unterkünften. 

Dieser erste Teil dient dazu die Charaktere und ihre Fähigkeiten besser kennen zu lernen und ist ziemlich unterhaltsam, doch dann wird es spannend: 
Der Hype um die Sendung verdrängt beinahe die Nachrichten aus der wirklichen Welt. Denn dort geht es derweil blutig zu.
In Ägypten erhebt  sich ein Diktator, der mit Unterstützung brutaler Asse, andersgläubige Joker geradezu abschlachtet und sich die Macht über ganz Arabien sichern will. 

Daher beschließen einige Kandidaten von American Hero  gemeinsam gegen die „Bösen“ zu kämpfen und sich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern. Mit Hilfe des deutschen Asses „Lohengrin“, der eine unzerstörbare Ritterrüstung heraufbeschwören kann, reisen sie in die Kriegsregion. Nun geht es für sie um Leben und Tod, derweil die Talent-Show im Fernsehen munter zum Finale voran schreitet. 
Spätestens jetzt möchte man nur noch wissen wie es weitergeht, und was als nächstes passiert.

Viel zu schnell habe ich den ersten Teil der Reihe gelesen, nun warte ich ungeduldig auf die nächsten Kapitel des Spiels! 
Ich hoffe übrigens sehr, dass das Buch eher düstern verfilmt wird und nicht ins lächerliche abgleitet, was bei der bunten Mischung an Mutationen und Fähigkeiten leicht passieren kann. 

Fazit:
Ich bin begeistert! Wild Cards ist eine tolle Geschichte mit vielen unterschiedlichen Charakteren und wurde wundervoll abwechslungsreich und flüssig geschrieben. George R. R. Martin hat eine faszinierende Welt erschaffen, die gar nicht so anders ist als unsere. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die steht ganz oben auf meiner Leseliste. Natürlich muss man Fantasy ein wenig mögen, um Schakalköpfige Menschen und Geisterrüstungen ernst zu nehmen, aber dann ist es ein tolles Buch! Ich bin WildCards-Fan und gebe 5 von 5 Sternen. 

Ganz lieben Dank an Sebastian Rothfuss  und RandomHouse GmbH  für die Bereitstellung meines Rezensionsexemplares!

3 Kommentare:

  1. das hört sich klasse an - das buch liegt auf meinem sub und rutscht nach oben :0)
    lg von der numi

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  2. Das hört sich wirklich gut an! Vielen Dank, liebe Martina. Ich bin ohnehin gerade auf der Suche nach neuem Lesefutter. :D
    Lg Jacqueline

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  3. Danke für die Rezession...das hört sich durchaus verlockend an.

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